
Offener Brief an den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Serbien, Herrn Thomas Schieb
Mein Herr!
Es ist mir als deutschem Staatsbürger und langjährigem Freund der Serben ein dringendes Anliegen, Ihnen meine tief empfundene Empörung und Missbilligung zum Ausdruck zu bringen wegen Ihrer Interview-Äußerung zum völkerrechtswidrigen US-NATO-Angriffskrieg gegen die damalige Bundesrepublik Jugoslawien im Jahr 1999. Eine Entschuldigung beim serbischen Volk für dieses äußerst unhöfliche Verhalten gegenüber dem Gastland ist das mindeste, was ich von Ihnen erwarte.
Ich bin vor eineinhalb Jahren mit meiner Ehefrau, einer pensionierten serbischen Diplomatin, vom paradiesischen Lindau am Bodensee nach Belgrad umgezogen. Als Deutscher würde ich mich nicht mehr in die Gemeinschaft meiner Verwandten, Freunde und Bekannten getrauen, wenn ich nicht zu Ihrer für mich und wohl die meisten Serben schwer nachvollziehbaren Äußerung klar Stellung beziehen würde.
Laut serbischer und deutscher Medien sagten Sie – auch noch in einer Zeit, in der das serbische Volk des 80. Jahrestages der Bombardierung Belgrads während des Zweiten Weltkriegs gedachte –, dass die Bombenangriffe auf das Land „notwendig“ gewesen wären, um eine humanitäre Katastrophe und einen Völkermord im Kosovo zu verhindern. Was für eine groteske Geschichtsfälschung!
Da ich bereits mehrere fundierte Artikel über dieses finstere Kapitel der westlichen Wertegemeinschaft verfasst habe und darin insbesondere auf die Bombardierung des Landes mit hochgiftigen und radioaktiven Uran-Geschossen eingegangen bin, die außer unzähligen Getöteten und Verwundeten im Laufe der Jahre immer mehr multiple Krebserkrankungen bei Jung und Alt zur folge haben, nur noch dies:
Ich bin entsetzt darüber, dass sich ein deutscher Diplomat ohne Not dafür hergibt, billige NATO-Propaganda zu betreiben und frage mich, ob dieser Mann als Botschafter zu halten ist. Doch das muss die serbische Regierung und das serbische Volk entscheiden – auch wenn der serbische Präsident Aleksandar Vucic Sie erstaunlicherweise als Freund der Serben in Schutz genommen hat. Jedenfalls werde ich diesen Offenen Brief auch in Deutschland und in weiteren Ländern zur Veröffentlichung anbieten.
Dr. Rudolf Hänsel
Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe
11040 Belgrad
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